Jagdschutzverein Schweinfurt
Reportage
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Reportage

 

 

Presseinformation Hegeschau des Jagdschutzvereins Schweinfurt e. V. Am 16 4.2016 um 15.00 Uhr in der Stadthalle in Schweinfurt


Der Wald braucht die Jagd

Nach dem „Sammeln der Jäger“ vorgetragen durch die Bläser des Jagschutzverein

erfolgte

Begrüßung der Ehrengäste durch Landrat Florian Töpper und Wolf Pösl, Vorsitzender des Jagdschutzvereins:

Frau BM Lippert überbringt Grüße der Stadt SW Staatssekretär Gerhard Eck bekennt sich zur Jagd.

 

 

Die Hegeschau:

Im Gegensatz zu den bisherigen Hegeschauen wurden anstelle von mehreren Fachvorträgen zu bestimmten Themen Schautafeln gezeigt, die im Vortrag von Jagdberater W. Schmitt kurz erläutert wurden. Für jede der 8 Hegegemeinschaften wurden statistische Aussagen zur Struktur, dem durchgeführten Abschuss und dessen Bewertung gezeigt.

 

 

 

Themen der Schau:

1. Wildunfälle:

    - Reh: Kontinuierliche Abnahme von 21% der Gesamtstrecke in 2010 auf 12% in 2014 (Effekt der Wildwarnreflektoren- ca. 1600 Stück wurden an kritischen Stellen vom Straßenbauamt des Landkreises angebracht- Im Jahr 2015 wieder Anstieg auf 16% der Strecke. Ein konkreter Grund für diesen Anstieg noch nicht erkennbar.

    - Der Anstieg bei Schalenwild (Reh und Sau) hängt oft mit der Lage der Futterplätze (Äsung) in Relation zu den Einständen im Wald ab. Durch die jeweilige Feldfrucht (z.B. Raps im Winter) ändert sich die Lage dieser Futterplätze jährlich.

    - Grundsätzlich ist auch die häufige Beunruhigung durch alle Arten der Naturnutzung durch Erholungssuchende bis hin zur Jagdausübung für das Auftreten von Wildunfällen verantwortlich.

    - Die Jäger werden durch verschiedene Maßnahmen versuchen, die Unfälle auf niedrigem Niveau zu halten- zu vermeiden sind Wildunfälle in unserer hoch zivilisierten Kulturlandschaft nicht.

        - Schwarzwild: Reagiert kaum auf die Reflektoren. Anstieg gegenüber 2014 um 69%.

    - Hasen: 2015 Anstieg des Besatzes, damit auch der Strecke und der Unfallrate (+20%) durch günstige Witterungsverhältnisse.

2. Rehwild:

    - Der fest gelegte 3- Jahresabschuss von 9105 Stück wurde nahezu erreicht (-2%) Mehr als 30 % der Reviere hatten große Schwierigkeiten den vorgegebenen Abschuss zu erfüllen.

    - Der Anteil an „alten Rehböcken“ ist in den meisten Hegegemeinschaften zu niedrig. Eine altersabhängige Auswahl ist aufgrund des hohen Jagddrucks kaum noch möglich.

    - Neben der Erfüllung des Abschusses ist auf eine artgerechte Altersstruktur und ein ausgewogenes Verhältnis von männlichem zu weiblichem Wild zu achten.

3. Schwarzwild:

 

 

 

    - Strecke und damit wahrscheinlich der Bestand haben im Jahr 2015 zugenommen. Es wurde die bisher höchste Jahresstrecke von 1015 Sauen erreicht.

    - Besiedelt zunehmend Gebiete, in denen die Sauen bisher nur als Wechselwild vorgekommen sind.

    - Die von den Jagdpächtern dokumentierte Wildschäden haben sich von einem erträglichen Niveau 2014 von € 7800.- in 2015 auf ca. die Hälfte reduziert.

    - Dazu hat die konsequente Bejagung, besonders während der Vegetationsperiode im Frühjahr und Sommer an Waldrändern und in der Feldflur geführt. Die Jagd wird in vielen Fällen durch Bejagungsschneisen im Mais und im Raps in Abstimmung mit den Landwirten erleichtert.

    - Teilnahme aller Reviere an gemeinsamen Drückjagden ist unbedingt erforderlich- Das Interesse der Landwirte, auch der Öffentlichkeit steht über den Interessen einzelner Reviere!

4. Niederwild:

    - In vielen Revieren findet im Frühjahr und Herbst eine Zählung der Hasen statt. Das Ergebnis dieser Zählung ist entscheidend für die Durchführung von Treibjagden.

    - Der Hasenbesatz hat sich aufgrund der Witterungsverhältnisse 2015 deutlich erhöht.

    - Die Landwirte haben durch die Umsetzung der EU- Vorschrift (Greening) ca. 1500 ha aus der Produktion genommen. Diese Flächen mit einer entsprechenden Ansaat werden zu einem Anstieg der Deckungs- und Äsungsflächen führen, was besonders den Bodenbrütern (z. B. Rebhühnern) zugutekommt.

    - Diese „Greening- Flächen“ zusammen mit den Maßnahmen der Jagdpächter bei der Reviergestaltung (Heckenanpflanzungen, Feuchtbiotope, Wildäcker) lassen hoffen, dass sich die Niederwildbestände wieder erholen. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings auch eine konsequente Bejagung der Beutegreifer, besonders des Fuchses, im Rahmen des Jagd- und Tierschutzgesetzes.

5. Wildkrankheiten:

 

 

Dr. Wiethe vom Veterinäramt Schweinfurt hat eine Bilddokumentation über die in den letzten Jahren aufgetretenen Wildkrankheiten zusammengestellt.

    - Aujeszkysche Krankheit (AK) bei Wildschweinen ist auf andere Tiere (auch Hausschweine) übertragbar- nicht auf Menschen. Blutproben erlegter Sauen werden regelmäßig untersucht. 11 der 155 Proben waren in Unterfranken positiv. Besonders gefährdet sind Hunde (Jagdhunde), da eine Ansteckung unweigerlich zum Tod führt

    - Afrikanische Schweinepest: Ausschließlich Haus- und Wildschweine. Nicht auf Menschen übertragbar. Bis jetzt in den Baltischen Staaten und Ost- Polen aufgetreten. Gefährdet Hausschweinbestände. Monitoring von Blutproben- kein positiver Fall in Deutschland - Hasenpest: Die Aufbrüche erlegter Hasen werden nach bekannten Kriterien untersucht. In Durchgegartem Zustand kann Wildbret von Hasen und Wildkaninchen verzehrt werden.

    - Vogelgrippe: Zurzeit nur in Frankreich 75 Fälle positiv bestätigt. Monitoring- Programm bei Wildenten, um das Einschleppen nach Deutschland frühzeitig zu erkennen.

    - Radium- Caesium- Belastung von Reh und Wildschwein: Die seit Jahren durchgeführten Stichprobenuntersuchungen haben im Landkreis keinen Fall ergeben, bei dem der Grenzwert auch nur annähernd erreicht worden wäre.

6. Vortrag von Herrn FD Thierfelder:

Zustand des Waldes im Landkreis In seinem 10 – Jahres Rückblick zeigte FD Thierfelder anhand von eindrucksvollen Bildern den Wald im Wandel der Zeiten der Klimaveränderung, der gesellschaftlichen Änderungen beim Freizeitverhalten und im Waldbau an sich auf.

Sein Fazit: DER WALD BRAUCHT DIE JAGD und DIE JAGD BAUCHT DIE ERFOLGREICHE WALDVERJÜNGUNG